Erfolgreiche Biotech-Unternehmen im Osten
Wirtschaft & Markt – 01.2001 „Erfolgreiche Biotech-Unternehmen im Osten“
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Wirkstoff gegen Arznei-Resistenz

Über das Marktpotential seiner künftigen Produkte sagt Prof. Rudolf Fahrig: "Es rechtfertigt den Einsatz von hohem Risikokapital." In drei Jahren verfügt seine Firma über mehr als zehn Millionen Mark, bereitgestellt von drei Risikokapitalgesellschaften sowie aus Fördertöpfen. Es geht um die Chemoresistenz bei Menschen und Bakterien - ein in der klinischen Praxis häufig zu beobachtendes Problem: Tumoren widerstehen der Chemotherapie, gefährliche Bakterien den Antibiotika. Das Grundprinzip ist ein molekularer Abwehrmechanismus, die Zellen wehren sich gegen Stress und Vergiftung. Dies beginnt mit einer Vervielfältigung von Genen, die für die Mobilisierung der Zell-Abwehr zuständig sind. In 15 Jahren Forschung hat der Genetiker Rudolf Fahrig ein Wirkprinzip gefunden, das diese Genvervielfältigung verhindert. Vor einem halben Jahr gründete er seine Firma RESprotect, die das Prinzip u.a. mit Screeningsystemen auf Genebene weiter erforscht. Was zog ihn nach Dresden? Vor allem zahlreiche Einrichtungen, die auf dem Gebiet der Genetik forschen werden, sagt er, und natürlich auch Fördergelder. RESprotect wird von derzeit vier Beschäftigten auf nicht viel mehr als zehn Mitarbeiter anwachsen. Prof. Fahrig setzt vor allem auf die Arbeit von Kooperationspartnern. Es werden mindestens fünf, sechs Jahre vergehen, bis ein Medikament auf dem Markt ist. Nach den klinischen Studien wird sich erweisen, ob die Firma auf dem richtigen Weg ist.

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