Wirkstoff verhindert Resistenz von Tumoren |
Frankfurt Allgemeine Zeitung 10.11.1999: Wirkstoff verhindert Resistenz von Tumoren
Mit einem kürzlich entdeckten Hemmstoff lässt sich verhindern, dass Krebszellen resistent gegenüber Medikamenten werden. Darauf weisen Untersuchungen von Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Aerosolforschung in Hannover hin. Die Resistenz gegen gängige Zellgifte tritt bei vielen Tumoren im Verlauf von Chemotherapien auf. Die Krebszellen pumpen die Zytostatika aus ihrem Innern heraus und wachsen dann ungehindert weiter. Die Widerstandsfähigkeit gegen Chemotherapeutika geht praktisch immer mit einer Vervielfältigung bestimmter Erbanlagen einher. Häufig handelt es sich dabei um Gene für ein Pumpenprotein (P-Protein). Die Hannoveraner Forscher haben nun einen Hemmstoff gefunden, das Bromovinyldeoxyuridin, mit dem sich die Gen-Vermehrung verhindern ließ. Verabreichten sie Versuchstieren die Substanz zusammen mit Zytostatika, entwickelte sich keine Resistenz. Die Wissenschaftler wollen Kombinationstherapie bald auch in klinischen Studien am Menschen erproben. bh
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