Laborwelt - Verstärkung der Chemosensivität von Tumorzellen |
Page 3 of 4
Tab.1: Genregulation in Pankreaskrebszellen als Resultat der RP101-Behandlung - Quantitative real-time PCR
Spezifisch in Pankreaskarzinomzellen werden durch RP101-Ko-Behandlung die Lymphotoxine alpha und beta, das „natural killer cell trancript 4“, der „tumor necrosis factor LIGHT“ und ICAM-1 hochreguliert. Die Produkte dieser Gene erhöhen die Anti-Tumor-Immunität. Die Wirkungen von RP101 in Pankreaskrebszellen auf Genebene finden sich in Tabelle 1. In Abbildung 2 ist zu sehen, dass Kobehandlung mit RP101 die Wirkung von „killer cells“ erhöht, also einen positiven Einfluss auf die Immunabwehr ausübt. Die gelben Flächen zeigen die durch Abtötung der Tumorzellen entstandenen Lücken im Zellrasen. Wirkung auf Krebspatienten In zwei voneinander unabhängigen Phase I/II-Studien mit metastasierten Bauchspeicheldrüsenkrebspatienten wurde RP101 in Kombination mit Gemcitabin, der gegenwärtigen Standardtherapie, sowie mit Gemcitabin + Cisplatin eingesetzt. Diese Ergebnisse wurden kürzlich veröffentlicht1. Die RP101-Ko-Behandlung führte zu einer ungefähren Verdoppelung der medianen Überlebenszeit. Darüber hinaus lebten vier- beziehungsweise fünfmal mehr Patienten mit Fernmetastasen (Stadium IV) ein Jahr oder länger im Vergleich zu den Patienten, die mit Chemotherapie allein behandelt worden waren. Phase II – Pilotstudie Dreizehn Patienten mit Metastasen (neun mit Fernmetastasen in Stadium IV und vier mit Nahmetastasen in Stadium III der Krankheit) wurden mit in einer klinischen Phase II-Studie mit Gemcitabin, Cisplatin und RP101 behandelt. 77% der Patiente mit Fernmetastasen lebte länger als ein Jahr nach Start der Behandlung. Dies bedeutet, dass von den Patienten in Stadium IV viermal mehr ein Jahr überlebten als Patienten, die nur mit Zytostatika behandelt wurden. Phase II – Dosis-Findungs-Studie Eine Phase II-Dosis-Findungs-Studie mit 22 metastasierten Patienten wurde in drei Zentren in Deutschland durchgeführt. Die Ergebnisse stimmten mit denen der Pilotstudie überein. Die Ein-Jahres-Überlebensrate betrug 43%. Alle diese Patienten waren in Stadium IV, hatten also Fernmetastasen (Leber, Lunge etc.). Von diesen Patienten mit der normalerweise geringsten medianen Überlebenszeit erlebten fünfmal mehr ein Jahr als Stadium IV-Patienten der Kontrollgruppe. Die jetzt begonnene klinische Studie schließt aus diesem Grund ausschließlich Stadium IV-Patienten ein. Es zeigte sich hierbei außerdem die Tendenz, dass sich die Lebensqualität der behandelten Patienten durch RP101-Ko-Behandlung verbesserte. Es konnten keine negativen Nebenwirkungen festgestellt werden. Eine Phase II/III Studie begann im Oktober 2007 in den USA und Europa. Etwa 55 Zentren und 153 Patienten mit Fernmetastasen werden involviert sein. Tab. 2: Überlebenszeit bei Standardtherapie, in der Dosisfindungs- und Pilotstudie
|